
Mit 2-monatiger Verzögerung fahren wir am Donnerstag, den 09.03.2017 endlich in Richtung Süden.
Geplant ist, auf der Route Trier, Luxemburg, Lyon, Montpellier nach Barcelona zu fahren. Wir sind man gerade an Leer vorbei, da schaut sich Cornelia die Temperaturen in Spanien und Portugal an. Wir stellen fest, dass es in Portugal derzeit wesentlich wärmer ist und beschliessen, so wie es unsere Art ist, spontan alle Pläne über den Haufen zu werfen und nach Portugal zu fahren. Um das Land auch wirklich kennen zu lernen, wollen wir in oder um Porto mit unserer Portugalrundreise beginnen.
Wir fahren über Groningen, Amsterdam, Antwerpen nach Lille in Frankreich, wo wir in dem Ort Richebourg auf dem gemeindeeigenen Wohnmobilstellplatz übernachten, natürlich haben wir vorher im Ort in einem Minimarkt Baguette, Käse und Rotwein eingekauft.
Am nächsten Tag geht es zeitig über Paris, Orleans und Tours zu unserem nächsten Übernachtungsstellplatz in Ste. Maure de Touraine.
Am 3. Tag fahren wir durch unzählige Weinberge über Bordeux weiter nach Biarritz an der französischen Atlantikküste.
Hier machen wir einen kleinen Stadt- und Strandrundgang und übernachten auf dem Stellplatz Milady.
Am nächsten Tag werden wir, wie schon an der Grenze zwischen Belgien und Frankreich, auf der spanischen Seite mit einem großen Aufgebot der Grenzpolizei empfangen. Hier hat die Guardia Civil, eine spanische paramilitärisch ausgerichtete Polizeieinheit, eine sehr enge Kontrollstelle in Irun aufgebaut. Ohne Kontrolle fahren wir auf die mautpflichtige Autopista AP-8, auch Autopista del Cantábrico genannt.
In Spanien gibt es zwei Begriffe für AUTOBAHN: Autovía und Autopista. Die Unterscheidung hat ihren Ursprung in den 1980er Jahren, als das spanische Straßennetz mit EU-Fördermitteln schnell modernisiert werden sollte. Wichtige Nationalstraßen wurden vierspurig ausgebaut und – zur Unterscheidung von den wenigen bestehenden Autopistas – als Autovías bezeichnet.
Über Burgos fahren wir zu unserem letzten Stellplatz in Salamanca, denn am 5. Tag wollen wir unbedingt unser Ziel in Nord-Portugal erreichen.
Da auch in Portugal viele Autobahnen mautpflichtig sind, entscheiden wir uns an der Grenze für das System Easy Toll. Diese Variante eignet sich für Aufenthalte von bis zu 30 Tagen. Voraussetzung ist, dass Sie eine Kreditkarte besitzen. Bei der Einreise steuern wir direkt einen der Welcome Points an, die sich nahe der Grenze befinden. Dort gibt es Zahlstationen, in die Sie Ihre Kreditkarte eingeben können. Daraufhin wird Ihr Nummernschild abfotografiert und mit der Kreditkarte verknüpft. Es werden nun alle anfallenden Mautgebühren direkt, von dem mit der Kreditkarte verbundenen Bankkonto, abgebucht.
Achtung: Bei der Registrierung bekommen Sie ein Ticket, das Sie unbedingt aufbewahren müssen! Es gilt beispielsweise bei Polizeikontrollen als Beleg dafür, dass Sie die Maut korrekt entrichten.
Weiter geht es auf der IP5, eine Hauptroute von Portugal, von der Grenze in Richtung der Hafenstadt Aveiro. Diese Autobahn wurde früher auch die “ Die Straße des Todes “ genannt. Der gefährlichste Abschnitt der IP5 ist der Abstieg von Alvendre. Dieser Abschnitt verzeichnet eine starke Neigung (ca. 9%) und endet abrupt in Abfahrten mit verhängnisvollen Kurven. In diesem Abschnitt waren häufig schwere Unfälle auf Grund von Bremsausfällen der Lastkraftwagen. Darum wurden hier Auslaufbuchten und Abschnitte gebaut(siehe Foto).
Wir fahren fast 200 Kilometer bergauf und bergab. Wie fast auf allen Autobahnen, außer in den Ballungsgebieten, wie Porto und Lissabon, glaubt man wirklich, ganz alleine auf dieser Bahn zu fahren.
Vorbei an Porto fahren wir noch ca. 50 Kilometer in Richtung Norden nach Estela zum Stellplatz Orbitur Rio Alto.
Nach knapp 2600 Kilometern haben wir unser erstes Ziel erreicht.
Am Dienstag, den 6. Tag, erkunden wir mit dem BuBiMoBil die nähere Umgebung und fahren ersteinmal einkaufen. Alle deutschen Discounter, wie Lidl und Aldi, sind mit sehr großen Läden und viel Ware vorhanden. Die Parkplätze sind fast alle überdacht, wegen der goßen Hitze im Sommer.

Unser Futterstand in von Rio Alto
Für kleines Geld versorgen wir uns an einem, von sehr vielen großen aber auch kleinen, Strassenständen mit Obst, Gemüse und Oliven. Neben Apulia, Fao besuchen wir auch Povoa de Varzim.
Hier in Povoa de Varzim gehen wir zu einem MEO Laden und kaufen uns für € 14,99 eine Sim Karte. Leider haben viele Stellplätze nur mit einem eingeschränkten Internetbereich. Wir haben zwar Handys mit 3 bzw. 1 GB, aber die sind doch recht schnell verbraucht.
Das aktuelle MEO-Internet-Angebot (prepaid) „ENJOY“ richtet sich an Notebook-Nutzer, funktioniert aber auch mit dem Smartphone bzw. Mobilen Router. Besonders interessant ist es für Internetnutzer, die viele Daten über das weltweite Netz bewegen, da in 15 Tagen 30 GB verbraucht werden können. Also Filme schauen, soviel man Lust hat oder per Videotelefonie das Heimweh stillen . Das alles, wie immer, im meist schnellen 4G/LTE-Netz. Die Aufladung des Enjoy-Tarifes ist ein wenig umständlich. Man kann nicht einfach 30 EURO aufladen und dann einen Monat Internet genießen. Also muss man brav, am 15.Tag nach der Aufladung, wieder in einen Payshop, einen MEO-Laden oder in eine CTT (Post)-Filiale zum Aufladen der 15 EURO gehen um ohne Unterbrechung online zu sein. Die Aufladung und das Ende des 15tägigen Zeitraums wird per SMS bestätigt.
Am Mittwoch fahren wir zeitig nach Porto.
Am Donnerstag, bereits eine Woche nach unserem Start, fahren wir erneut über Porto entlang der Küste zu unserem nächsten Stellplatz in Nazare. Hier schlafen wir in einem Pinienwald auf dem sehr schönen Camping Vale Paraíso Natur Park.
Am Freitag besuchen wir die Stadt Sao Martinho do Porto und die Lagune in der Stadt.
Weiter geht es direkt an der Küste nach Foz do Arelho, Caldas da Rainha und Obidos nach Peniche zum Cabo Carvoeiro.

Einfahrt zum Stellplatz in Peniche
Wir beschliesssen, auf dem Wohnmobilstellplatz direkt in Peniche zu übernachten und uns diese Stadt etwas genauer anzuschauen.
Am Sonnabend fahren wir auf der Autobahn in Richtung Lissabon, müssen allerdings vorab noch, bei dem einzigen Sunlight Händler in Portugal, ein Ersatzteil besorgen. Auf abenteuerlichen Wegen geht es nach Sintra und nach langem Suchen finden wir dieses Unternehmen auch.
Am späten Nachmittag fahren endlich auf unseren ausgesuchten Platz dem Parque Campismo Monsanto, mitten in der Stadt Lissabon.
Am Sonntag fahren wir mit unserem BuBiMoBil in die Stadt. Was wir nicht wussten, an diesem Tag findet ein Marathon direkt in Lissabon statt. Viele Strassen sind gesperrt und somit müssen wir lange suchen, bis wir endlich einen Parkplatz am Tejo finden. Weiter geht es in eine Tiefgarage in der Unterstadt bis wir dann, völlig fertig, am späten Nachmittag wieder auf dem Platz sind.
A
Am Montag, dem 12. Tag unser Reise, fahren wir über Setubal nach Alcacer do Sal, wo wir auf dem Stellplatz Parque de Campismo übernachten.
Am Dienstag geht es weiter nach Albufeira, an der Algarve, zum Stellplatz Algarve Motorhome Park Falésia. Auf diesem Platz wollen wir in der ersten Woche einfach mal ausspannen und, in der zweiten Woche, von hier aus die Algarve mit dem BuBiMoBil erkunden.
Aber zunächst müssen wir mit Bootsmann zu Strand Praia da Falésia und ausgiebig spielen.
Da wir zum Einkaufen nach Albufeira fahren müssen, erkunden wir diesen wunderschönen Ort am Mittwoch und am Freitag.
Am Sonnabend fahren wir zunächst zum Airport von Faro und dann in die Innenstadt. Faro liegt am Rande des Ria Formosa Nationalparks, der aus einer Reihe von Salzwasser-Lagunen und Wattenmeer besteht und der einen geschützten Lebensraum für Zugvögel und andere wild lebende Tiere bietet.
Auf dem Rückweg fahren wir über Quarteira und trinken einen Kaffee an dem wunderschönen Sandstrand.
Bereits in der Nacht zu Sonntag erleben wir einen heftigen Sturm mit massiven Regenfällen, das Wasser läuft in großen Rinnen über unseren Stellplatz. Wir lassen es uns nicht nehmen, am Sonntag, im Starkregen nach Albufeira zu fahren, um uns den Atlantik oben von der Stadt aus anzusehen. Die Bombeiros (Feuerwehr in Portugal) müssen sogar Strassen sperren, große Äste von Palmen sind überall abgebrochen und außerdem ist ein grosses Werbegestell mitten auf der Hauptstrasse umgekippt. Ein für diesen Tag geplantes Radrennen wurde komplett abgesagt. Auf den Strassen bewegen sich riesige Wassermassen zum Tal bzw. zum Stand, da Albufeira teilweise sehr hoch an der Küste liegt.
Am Montag stehen wir wieder mit Sonne auf und werden von einer Herde Schafe begrüßt, die schon sehr früh ein neues Quartier direkt neben unserem Stellplatz bezieht.
Am Dienstag wird es wieder richtig warm und wir beschliessen unsere Tour in das Gebirge vorzuziehen. Wir fahren auf der IC1 in Richtung Norden und biegen bei Sao Marcos da Serra auf die N 267 in Richtung Monchique. Auf dieser Strecken fahren wir über unzählige Berge und durch wunderschöne Täler.
Der kleine Ort Monchique
Von hier aus geht es steil hinauf auf den Fóia, ein mit 902 m hoher Berg in Portugal westlich von Monchique. Der zur Serra de Monchique gehörende Berg ist die höchste Erhebung der Algarve und damit Südportugals. Von dieser hohen Warte aus hat man eine atemberaubend schöne Aussicht auf die umliegende Landschaft. Sofern es das Wetter erlaubt, kann man vom Fóia aus bis zur Atlantikküste im Süden und auf die Städte Lagos sowie Portimão blicken, gelegentlich ist von dort oben sogar Faro zu sehen.
Unzählige Busse mit Touristen werden hier hinauf gefahren und die Andenkenläden machen hier wirklich sehr gute Geschäfte. Vom Gebirge aus fahren wir zunächst nach Portimäo und dann zum Praia da Rocha.
Wenige Kilometer weiter in Porches ist eine Deutsche Metzgerei mit einem Bayrischer Biergarten. Wir lassen es uns nicht nehmen, ein deutsches Brauereischnitzel und Kartoffelsalat mit Wiener Würstchen zu essen.
Am Mittwoch haben wir Wohnmobilputztag, sitzen aber fast den ganzen Tag vor dem Wagen und schnacken mit unseren internationalen Nachbarn aus Spanien, Österreich, Schweiz, Frankreich, Portugal, den Niederlanden, aus Aurich, Verden, Bad Dürkheim, Essen, Paderborn und weiteren Länder und Städten.
Am Donnerstag fahren wir in das knapp 100 Kilometer entfernte Sagres an der Südwest Küste Portgals. Dort istunser erstes Ziel das Fort Fortaleza de Sagres, das sich auf einer ein Kilometer langen Klippe namens Ponta de Sagres befindet. Die gesamte Anlage und die umliegende Landschaft stehen unter Naturschutz. Die konstanten Winde verhindern jedes substanzielle Pflanzenwachstum, und die gesamte kahle Erscheinung der Umgebung erklärt den einstigen Glauben, dass es sich hier um das Ende der Welt handelt.
Weiter geht es zum Kap Saint Vincent.

Cap Saint Vincent

Küste bei Cap Saint-Vincent
Cap Saint-Vincent Innenhof Und natürlich essen wir die
Letzte Bratwurst vor Amerika bei Cap Saint-Vincent
und bekommen sogar ein
Danach fahren wir in den keinen Hafen von Sagres, wo sich unzählige kleine und große Fischerboote tummeln und es einen regen Handel mit frischem Fisch gibt.

Hafen von Sagres

Hafen von Sagres

Hafen in Sagres
Über kleine, sehr schöne Küstenorte, wie Salema, Burgau und Luz fahren wir bis nach Lagos zum Ponta da Piedade .
Auf dieser Strecke überwinden wir wieder unzählige Berge und Täler, obwohl wir nur wenige Meter von der Küste entfernt sind. Die Strassen haben Steigerungen bis zu 16%; aber
AW wenn wir dann erst wieder oben sind, mit unserem Fiat 500, der sich teilweise richtig quälen muss, ist die Aussicht einfach atemberaubend.
Am Freitag und am Sonnabend bereiten wir unsere Weiterreise nach Spanien vor, gehen noch einmal einkaufen, putzen unserer Wohnmobil und auch das BuBiMoBil und gehen im Ort essen. Die andere Zeit sitzen wir faul am Strand uns lassen und von der Sonnen bescheinen. Portugal ist ein wunderschönes Land und wir werden bestimmt wiederkommen.
Weiter geht es mit unserem Reisebericht „2017 Spanien “