
Am 02.04. , dem 25. Tag unserer Reise, verlassen wir die Algarve und fahren weiter nach Andalusien in Spanien. Auf dem Weg nach Sevilla durchqueren wir unzählige Erdbeer- und Olivenplantagen, die bis zum Horizont reichen.
Über die mautpflichtige Autobahn fahren wir weiter nach Sanlúcar de Barrameda. In diesem Ort haben wir direkt an der Küste einen angeblich neuen Stellplatz in unseren Unterlagen gefunden, der wirklich sehr gute Bewertungen hat. Leider stellte sich der Platz als „fake News“ dar. Wir sind nach einer sehr unruhigen Nacht sehr gerne weitergefahren und haben schon kurz nach 09:00 im ca. 30 km Kilometer entfernten Campingplatz Las Dunas de San Antón eingecheckt. Nach kurzer Zeit fühlen wir uns wirklich wohl hier. Wir werden in den nächsten Tagen von hier aus diesen Teil Andalusiens mit dem BuBiMoBil bereisen und erkunden.
Am Dienstag fahren wir an der Base Naval de Rota der spanischen Marine vorbei. Diese liegt zwischen den Ortschaften Rota und unserem Stellplatz in El Puerto de Santa María am Nordufer der Bucht von Cádiz. Sie ist eine der größten Marinestützpunkte Europas. Auf der Basis befinden sich u.a. ein Militärflugplatz und Hafenanlagen mit drei Piere. Die Basis wird neben der Armada Spaniens auch von der United States Navy mitbenutzt. Die äußere Sicherheit der Basis obliegt Spanien allein, im Innern gibt es jedoch eine gemeinsame Militärpolizei beider Nationen. Die US Navy belegt zirka 80 % der Fläche der Basis.
Im Ort Rota fahren wir zum Strand La Costilla, der auf Grund seines sauberen Wassers und des gepflegten Strandes, als der schönste Strand Spaniens ausgezeichnet wurde. Im Hafen können wir nicht nur Fische, sondern auch einen Teil der US Marine Schiffe sehen.
Und hier am Strand kann man sehr schön die Gewalt des Atlantiks sehen und spüren.

ROTA Hafen – im Hintergrund eine der Brücken nach Cadiz –
Von diesem sehr schönen Ort fahren wir über Chipiona weiter nach Sanlúcar de Barrameda Das milde und sonnige Klima bietet ideale Voraussetzungen für den Anbau von Manzanilla: dieser bekannte Sherry wird ausschließlich hier angebaut. Die Einwohner der Stadt leben hauptsächlich vom Fischfang. Die Stadt kann auf eine lebhafte Vergangenheit zurückblicken: Bereits im 15. Jahrhundert war die sie der Mittelpunkt des Seehandels. Dies lag vor allem an den geografischen Verhältnissen, denn genau hier mündet der fünftlängste Fluss Spaniens, der Guadalquivir, ins Meer. Die Stadt gilt als das Tor zum Doñana-Nationalpark (Parque Nacional de Doñana), ein Biospährenreservat, das von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Die ausgedehnten Feuchtgebiete und Dünen sind Lebensraum von zahllosen Pflanzen und Tieren.
Da wir in unserem Cabrio bereits 34 Grad haben, fahren wir zu unserem Stellplatz, um den Nachmittag in Liegestuhl zu verbringen.
Am Donnerstag besuchen wie die älteste Stadt Europas “ Cádiz „. Der Atlantische Ozean umgibt Cádiz auf allen vier Seiten … im Norden treffen wir auf die Bucht von Cádiz, in deren Umgebung die berühmten Weine von Jerez de la Frontera, El Puerto de Santa María ( dort befindet sich auch unser Stellplatz ) und Sanlúcar de Barrameda reifen. Im Süden ist die Meerenge von Gibraltar und Marroko – im Westen ergießt sich der weite und immense Atlantik und im Osten verbindet Cádiz eine schmale Landzunge mit dem restlichen Andalusien … wohin wir uns auch wenden, das Meer ist stets unser Begleiter. Wir verbringen den ganzen Tag in der interessanten Stadt.
Am Freitag, den 7.04. fahren wir weiter in Richtung Tarifa. Auf dem Weg zu unserem Stellplatz

Stellplatz Valdevaqueros
in Valdevaqueros, ca. 10 Kilometer vor Tarifa, wird der Ostwind immer stärker. Diesen warmen Wind aus Osten nennt man Levante. Er hat seinen Ursprung in Afrika und baut sich einige Tage lang auf und kann dann bis 8 bis 10 Windstärken erreichen. Die Spanier behaupten, der Levante mache die Leute verrückt. Ähnlich dem warmen Fön am Alpenrand in Bayern, der bei vielen Kopfschmerzen verursacht, leiden besonders ältere Einheimische unter dem Levante. Wir werden die ganze Nacht in unserem Wohnmobil hin und her geschaukelt und laut des Wetterberichtes flaut dieser Wind auch erst am Wochenanfang wieder ab.
Leider hat sich unser Bootsmann am Sonnabend Nachmittag sehr schwer verletzt. Dank der Hilfe von Pepe, der Besitzer des Stellplatzes, der sich sofort um einen Tierarzt bemüht hat und der schnellen und kompetenten Hilfe des gesamten Teams um Tierärztin Marta, wurden die zahlreichen Wunden von Bootsmann perferkt versorgt. Nun ist erst einmal Pause angesagt, wir werden die nächste Woche hier im Ort bleiben und uns nur um Bootsmann kümmern. Wir hoffen, dass die Wunden schnell verheilen und das keine bleibenen Schäden zurück bleiben. Einen ganz besonderen Dank an Jörg, von der Stiftung firmm, der uns in der Tierklinik sehr geholfen hat.
Am Montag haben wir einen Termin zur Nachuntersuchung in der Tierklinik. Bootsmann begrüßt stürmisch Marta und das Team. Nach kurzer Untersuchung kann Marta Entwarnung geben, das Auge wird wieder komplett heilen und die Wunden ebenfalls. Uns fällt ein sehr großer Stein vom Herzen. Bootsmann bekommt noch ein T-Shirt, damit er sich nicht die Wunden auf dem Rücken wieder aufkratzen kann. Am Mittwoch haben wir den nächsten Termin und am Montag der nächsten Woche werden voraussichtlich die Fäden gezogen. So lange werden wir auf jeden Fall auf unserem Stellplatz bleiben und, nach Rücksprache mit Marta, nur kleine Ausflüge mit Bootsmann machen.
Auf diesem Bild der NASA ist die Straße von Gibraltar aus dem All aufgenommen worden. Auf der linken Seite, etwa in der Mitte, liegt Tarifa, die am südlichsten gelegene Stadt des europäischen Festlands. Darüber liegt, ganz oben, die Halbinsel von Gibraltar, die die Bucht von Algeciras östlich begrenzt. Auf der rechten Seite liegt Marokko in Nordafrika.
Am Dienstag fahren wir in die Hafenstadt Algeciras, da wir noch ein Ersatzteil für unseren Anhänger besorgen müssen. Im Hafen von Algeciras lag der Containerumschlag 2015 bei gut 4,5 Mio. TEU, im RoRo-Verkehr wurden 285.000 Lkw/Trailer umgeschlagen. Außerdem gibt es ein jährliches Aufkommen von etwa 4,8 Millionen Passagieren und 1,3 Millionen Kraftfahrzeugen. Der Großteil des Schiffsverkehrs wird mit Afrika abgewickelt, der Hafen dient dabei auch Autoschieberbanden als Schnittstelle zwischen Afrika und Europa. Auf dem Weg dorthin kommen wir bei dem Mirador del Estrecho vorbei. Dieser, übersetzt „Aussichtspunkt der Meerenge“ ist ein auf etwa 300 m Höhe an der Straße von Gibraltar gelegener Aussichtspunkt. Er befindet sich etwa 6 Kilometer nordöstlich von Tarifa an der Nationalstraße 340. Der Aussichtspunkt erlaubt eine außergewöhnliche Sicht über die Straße von Gibraltar. Hier befinden sich ein Café, ein Parkplatz sowie einige Fernrohre. Die Entfernung zwischen dem europäischen und dem afrikanischen Kontinent beträgt an dieser Stelle nur knapp 15 Kilometer. An klaren Tagen reicht der Blick im Osten bis nach Ceuta und im Westen bis Tanger. Leider ist es heute sehr diesig, aber da wir in den nächsten Tagen nach Gibraltar fahren wollen, hoffen wir dann auf eine bessere Sicht, um auch schöne Fotos machen zu können. Gegen Mittag lässt der Wind, wie von Pepe vorausgesagt, nach und auf einmal sind die Strände, unser Stellplatz und die alle Parkplätze restlos voll.
Am Mittwoch haben wir nochmal einen Termin bei Marta. Es ist alles in Ordnung und am Montag werden Bootsmann die Fäden gezogen. Ein Großteil seiner Medikamente können abgesetzt werden. Im Anschluss schauen wir uns Tarifa etwas genauer an. Der Strand von Tarifa gilt als der längste (10 km!) und schönste Strand Andalusiens. Der historische Stadtkern Tarifas ist von dicken Festungsmauern umgeben. Obwohl das Zentrum klein ist, kann man sich als Tarifa-Neuling durchaus in den zahlreichen, verwinkelten kleinen Gassen schnell verlaufen. Kleine Plazas mit Orangenbäumen, dicht aneinander gebaute Häuser mit kleinen Balkonen und zahlreiche Restaurants und Cafés zieren das Stadtbild. Nach einem gemütlichen Frühstück besichtigen wir die Kirche des St. Matthias, die im frühen 16. Jahrhundert im gotischen Stil erbaut wurde.
Wie schon in Cadiz wird auch hier das bevorstehende Osterfest vorbereitet.
Nach einem ausführlichen Stadtbummel besteigen wir noch die Castle of Tarifa. Von hier haben wir einen sehr schönen Ausblick auf die Straße von Gibraltar, Nordafrika und den Hafen von Tarifa.
Wir fahren auch heute nochmals zum Mirador del Estrecho, da heute etwas bessere Sicht ist.
Dieses Gebiet wurde 1989 zu einem einer der größten Naturparks von Spanien erklärt. Das Naturschutzgebiet „Los Alcornocales (Korkeichenwald) reicht von der Küste von Tarifa bis in die Gebirgszonen des Landesinneren.
Dieser Naturpark verfügt über den größten Korkeichenwald Spaniens, Bergeichen, andalusische Eichen, Oleastern, Steineichen, Lorbeerwälder, Rhododendron, Haselnusssträucher, Steinlorbeer, Stechpalmen und Farnkraut.
Auch die Faunawelt ist breit vertreten. Dadurch, dass der Park ein obligatorischer Übergang von und nach Afrika ist, wird dieser zu einem privilegierten Ort für die Vogelbeobachtung in Tarifa. Störche, Milane, Falken, Adler, Geier, Schmutzgeier sind zu hier zu sehen.
Am Donnertag, den 13.04., dem 36. Tag unserer Reise, machen wir nur einen kleinen Ausflug in das andalusische Dorf Bolonia. An der fast 4 km langen Bucht von Bolonia, am „Playa de Bolonia“ liegt eine im 2. Jahrhundert vor Christi von den Römern erbaute Ruinenstadt. Die Römer trieben Handel von hier aus mit Afrika und exportierten Waren über den gesamten Mittelmeerraum bis nach Rom. Die Stadt wurde vermutlich durch ein Erdbeben total zerstört. Gut erhalten sind noch ein Tempel, sowie ein Teil der Fischfabrik. Leider dürfen wir keine Bilder veröffentlichen. Daher nehmen wir nur ein bereits im Netz veröffentlichtes Bild.
Am Strand gibt es eine etwa 30 Meter hohe und 200 Meter lange Sanddüne, ähnlich wie die an unserem Strand in Valdevaqueros, die wir uns in den nächsten Tagen unbedingt noch genau anschauen müssen.
Am Sonnabend, den 15.4. besuchen wir Gibraltar, sicherlich, neben Cadiz ein, weiterer Höhepunkt unserer Reise. Wir hatten schon am Anfang unserer Fahrt beschlossen, unser BuBiMoBil nicht auf dem riesengroßen Parkplatz direkt an der Grenze stehen zu lassen, sondern mit dem Auto nach Gibraltar zu fahren. Die Einreise erfolgte zweispurig in Schleifen und dauerte etwa 30 Minuten. Da das „Schiff 4 “ der TUI sich im Hafen befand, waren unzählige Busse ebenfalls auf diesem Weg, um „neue “ Gäste zu bringen und „alte“ Gäste zum Flughafen nach Malaga zu bringen. Gibralta hat zwar auch einen Flughafen, allerdings werden nur 4 bis 8 Flüge am Tag nach Großbritanien angeboten. Aufgrund der geringen gibraltarischen Fläche kreuzt die Start- und Landebahn die Winston Churchill Avenue, die einzige Straßenverbindung mit Spanien. Diese Straße wird, ähnlich einem Bahnübergang, bei jedem Start und bei jeder Landung gesperrt.
Eben noch in Spanien, erwartete uns hier gleich eine ganz andere Welt – alles ist „very british“: schwarze Metallzäune mit goldenen Spitzen grenzen die Fußwege zur Straße ab, rote Doppeldecker-Busse, Telefonzellen und Postkästen, Bobbies und Schuluniformen prägen das Stadtbild, und die Queen lächelt von Plakaten herab. Wir fahren an der Westseite der Halbinsel zunächst zur „100 Ton Gun Napier of Magdala Battery“ und dann an die Südspitze des Felsens, dem Europa Point , hier steht der 1841 eröffnete Leuchtturm von Gibraltar (Gibraltar Trinity Lighthouse) und das Heiligtum Unserer Lieben Frau von Europa. In den 1990er Jahren wurde hier die Ibrahim-al-Ibrahim-Moschee, eine der größten Moscheen in einem nichtislamischen Land, errichtet. Weiter geht es an der Ostseite wieder zurück in Richtung Innenstadt. Die Mainstreet ist zum Großteil Fußgängerzone und das reinste Einkaufs-Eldorado; besonders zahlreich sind Parfümerien, Mode-, Schuh- sowie Spirituosen- und Tabakgeschäfte vetreten. Die Bezahlung kann überall in Euro oder Englischen Pfund erfolgen, wobei aber insbesondere Restaurants und Souvenirshops den Umrechnungskurs recht großzügig zu ihren Gunsten auslegen. Am anderen Ende der Mainstreet, beim Alameda Park, befindet sich die Seilbahnstation (Cable Car Station), von der aus man zum Fels von Gibraltar / Rock of Gibraltar fahren kann. Man hat einen spektakulären Blick über Gibraltar und weit darüber hinaus.
Auf dem Gipfel befindet man sich in Gesellschaft zahlreicher Affen (die tierischen sind hier gemeint!). Diese akzeptieren die zweibeinigen Besucher mit stoischer Gelassenheit, lassen sich überhaupt nicht stören, solange man sie in Ruhe lässt.



Auf der Rückfahrt mussten wir dann wieder Geduld aufbringen: es wurde zwar zunächst zwei-, dann drei- und später vierspurig, allerdings erfolgte die Abfertigung nur an einem einzigen Zollhäuschen.
Am Sontag besuchen wir noch einmal Tarifa und schauen uns die Isla de Tarifa an, eine kleine, felsige Insel 150 Meter südlich der Südspitze. Nach einem schönen Essen in der Innenstadt verabschieden wir uns vom Atlantischen Ozean. Wir sind sehr gespannt, wie uns nun Spanien am Mittelmeer gefällt.
Am Montag fahren wir zur Klinik, Bootsmann ist so tapfer und lässt sich die Fäden von Marta ohne eine Narkose ziehen. Wir werden sehr herzlich von Marta und vom gesamten Team verabschiedet und müssen versprechen, uns bei einem zukünftigen Besuch in Tarifa, zu melden. – DANKE MARTA FÜR ALLES !!!! –
Danach machen wir einen kleinen Umweg und fahren nochmals nach Gibraltar und schauen von der Ostseite auf den gewaltigen Felsen und auf das Mittelmeer.Hier am Mittelmeer sind neben Cornelia’s Füßen auch 3 Schiffe der, leider insolventen, Reederei HANJIN zu sehen. Diese Schiffe liegen hier seit Anfang des Jahres auf Reede und warten auf eine neue Bestimmung. In meinem früheren Leben habe ich auch mit dieser Reederei eng zusammen gearbeitet und sehr viele Projekte und Frachten abgewickelt. Bei den Schiffen handelt es sich um 2 Containerschiffe, der „Hanjin Spain“ und der „Hanjin Korea„, Schiffe der 6.Generation mit einer Länge von fast 350 Metern und einer Tragkraft von über 8000 TEU und einem Bulk Carrier, der „Hanjin Newcastle „.
Weiter geht es zu einem Platz hinter Malaga in Valle Niza, sehr gute Bewertungen, aber das Personal ist äußerst unfreundlich und der Platz ist außerdem sehr laut. Also fahren wir am frühen Dienstag morgen, nach einer sehr lauten englischen Nacht ( es wurde getanzt und leider auch laut und falsch gesungen nach „Tina Turner“, – wehe, wenn Sie losgelassen !! ), weiter nach Motril zum Stellplatz Camping Playa de Poniente. Heute legen wir einen Waschtag ein und am Mittwoch machen wir einen Ruhertag .
Am Donnerstag, den 20.04.017 fahren wir an der Küste zurück zur Stadt Nerja, ca. 60 Kilometer von Malaga entfernt.
Nach einem ausführlichen Stadtrundgang und einem schönen Essen, direkt am „Balcón de Europa“, besuchen wir noch die Kirche El Salvador aus dem 17. Jahrhundert. Leider waren sehr viele Besucher bei den bekannten Höhlen von Nerja, wir haben auf einen Besuch verzichtet und uns noch das Aquädukt del Aguila angeschaut. Dieses Bauwerk wurde im 19. Jahrhundert erbaut, um Wasser zu den Mühlen der alten Zuckerfabrik San Joaquín de Maro zu transportieren. Seine Bögen sind in vier Stockwerken angeordnet, die den großen Höhenunterschied überwinden.
Zurück geht es über die Stadt Salobreña, wo wir uns noch die maurische Festung, welche sich auf der Spitze des Felsens befindet, anschauen. Hinauf geht es durch typische sehr schmale Gassen und alte Fischerhäuser. Den ganzen Tag spüren wir schon, dass der Wind enorm zunimmt und zurück in Motril sehen wir bereits überflutete Strassen und ganze Strandabschnitte, die unter Wasser stehen. Leider liegt sehr viel Unrat am Strand und es stinkt erbärmlich. Wir beschließen noch am Abend, am Freitag weiter zu fahren.
In Vera soll nach Auskunft von vielen Leuten, die wir auf unsererer Reise bereits kennen gelernt haben, ein sehr schöner Stellplatz sein. Wir haben natürlich in unserem Wohnmobil eine Dusche, aber es immer mit sehr viel Arbeit verbunden. Wir müssen das Wasser auffüllen und nach der Dusche wieder entsorgen, ganz abgesehen von den Reinigungsarbeiten. Also benutzen wir die Dusche nur im Notfall. Dieser PLatz hat keine Dusche und da sich in 2,8 Kilometer der nächste ACSI Platz befindet, fahren wir dort hin. Ein schöner großer Platz mit großen Stellflächen mitten im Ort Palomares. Am nächsten Morgen wollen wir uns im Internet einen Überblick verschaffen und finden folgende Information :
„Hier in der Gegend war vor gut 50 Jahren ein schlimmer Nuklearunfall. Bei der Luftbetankung eines amerik. B52-Bombers, der vier (!) Atombomben an Bord hatte, stürzte dieser ab. Drei der A-Bomben explodierten und kontaminierten die Gegend hier mit Plutonium. Die vierte Bombe stürzte ins Meer und konnte später aus gut 900 m Tiefe geborgen werden. Die Amis versuchten zwar den Boden zu dekontaminieren. Inwieweit dies gelang ist letztlich nicht genau bekannt.“
Wir sind etwas erschrocken, forschen weiter und finden folgende Artikel:
Palomares ist das am schlimmsten verseuchte Gebiet Europas
Danach packen wir unsere Sachen und fahren wieder los in Richtung Norden. Da wir unbedingt etwas Abstand und auch Urlaub brauchen, wollen wir nach Calpe und dort mindestens eine Woche Strandurlaub machen.
Auf dem Weg dorthin werden die schon beschriebenen Felder mit weißen Plastikfolien immer mehr, bis wir schließlich das “ Plastikmeer“, ein besonders großer Teil der weltweiten „plasticulture“, also der Landwirtschaft unter Plastik, erreichen. Dieses Gebiet erstreckt sich auf mehr als 36.000 Hektar um die Stadt El Ejido in der Provinz Almeria herum . Hier gibt es eigentlich eine weitgehend unfruchtbare, steinige Wüste. Weil es aber unterirdische Flüsse gibt und damit eine gute Bodenfeuchtigkeit, hat sich hier die weltweit größte Anbaufläche unter Plastikfolien ausgebreitet.
Angebaut wird hier Gemüse aller Art, auch Obst, gigantische Mengen, mehr als 3 Millionen Tonnen jährlich. Billig ist es, Pestizide werden reichlich eingesetzt, der Großteil wird nach Deutschland geliefert, produziert wird auch Biogemüse, zumindest wird es so verkauft. Drei Ernten gibt es im Jahr. Die Arbeiter sind oft Einwanderer, die zu Hungerlöhnen schuften, meist aus Afrika, in den letzten Jahren auch aus Rumänien oder Bulgarien. Sie leben zwischen den Plastikbahnen in Verschlägen und Hütten.
Auf dem Weg zwischen Murcia und Alicante haben wir es wieder mit sehr heftigen Boen zu tuen und können das Wohnmobil kaum auf der Strasse halten. Vorbei an Benidorm, mit seinen unzähligen Hochhäusern, fahren wir nach Calpe. Auch in diesem eigendlich schönen Ort, entstanden in Strandnähe sehr viele Hochhäuser, die aber – außer im Sommer – fast nicht bewohnt sind. Der Bauboom erinnert stark an Benidorm. Leider finden wir auch hier nicht einen wirklich geeigneten Stellplatz zum Ausspannen. Wir fahren darum weiter nach Oliva und checken im KiKoPark ein.
Hier an der Costa del Azahar ( der spanische Name bedeutet so viel wie ‚Küste der Orangenblüte‘ ), dürfen die Obstbäume wieder in der Natur, und nicht unter Plastikplanen wachsen und gedeien. Bei unseren Besuchen in den Bergen, ( Bootsmann musste noch einmal zum Tierarzt und mitten in den Bergen, haben wir die deutsche Tierärztin Nina Buschmann gefunden ) und in den Städten Gandia und Denia fahren wir wieder durch unzählige Plantagen mit Organen und auch Zitronen. Am Mittwoch zieht ein heftiger Sturm auf und wir müssen wirklich 2 Tage im Wohnmobil bleiben, da es sehr stark regnet und der Wind sofort uns sofort an die rauhe Nordsee erinnert.
Am Samstag, den 29.04., fahren wir weiter nach Peñíscola zum Stellplatz, der direkt an der Strandpromenade liegt. Kein anderer Strand an der Costa del Azahar bietet wohl einen derart traumhaften Anblick wie jener von Peniscola. Der Grund hierfür liegt eindeutig in der Burg der Stadt, die sich auf einer Landzunge vorgelagert hoch über das Meer erhebt. Türkisblaues Meer, blauer Himmel, die weißen Häuser der Altstadt innerhalb und unterhalb der äußeren Burgmauern, weißer Strand und das historische Mahnmal vergangener Kämpfe und Kriege sind in dieser fotogenen Kombination sonst nicht zu finden. Wer möchte kann entweder kilometerweit am Sandstrand entlanglaufen oder die Treppen und engen Gassen hoch zur Burg hinaufsteigen. Dabei muss man nicht unbedingt den kostenpflichtigen Besuch des Gemäuers in Kauf nehmen, um einen grandiosen Ausblick auf die Stadt, den Strand (oder besser die Strände zu beiden Seiten der Landzunge) zu genießen, die schönsten Aussichtspunkte sind nämlich frei zugänglich.
Nach 19 wunderschönen Tagen am Strand, im Ort und in der Umgebung fahren wir am 16.05.2017, dem 69 Tag unserer Reise, durch das sumpfige Ebrodelta. Mit einer Fläche von etwa 320 km² ist das Ebrodelta, nach dem Nationalpark Coto de Doñana, das zweitgrößte Feuchtgebiet Spaniens und nach dem Nildelta das zweitgrößte Delta im Mittelmeergebiet. Vor 4.000 Jahren begann die Geschichte des Ebrodeltas, das seine heutige Gestalt der Landwirtschaft (Reisanbau) verdankt. Durch das Anlegen kleiner Bewässerungskanäle mit einer Gesamtlänge von ca. 450 km konnten sich im Laufe der Jahrhunderte Sedimente ablagern, die der Ebro aus den Pyrenäen, dem Kantabrischen Küstengebirge und den Gebirgen im Zentrum Spaniens mit sich führt. Dadurch entstand ein nur wenig über dem Meeresspiegel liegendes flaches Sumpf- und Marschland mit Sanddünen und Lagunen mit Süßwasser, bewachsen mit Röhricht. Das Ebrodelta ist das größte Reisanbaugebiet Spaniens. Auf ca. 75 % der Fläche (20.000 Hektar) wird Reis angebaut und bewässert. Der erste Anbau des Getreides geht auf das Jahr 1609 zurück. Heute werden jährlich etwa 90.000 Tonnen Reis produziert.
Vorbei an Tarragona fahren wir zu unserem neuen Stellplatz nach Calva. Der ACSI Platz, Camping 3 Estrellas, liegt ca. 12 Kilometer südöstlich von Barcelona am Strand und in der Einflugschneise des Flughafens von Barcelona.
Wir stehen direkt am Strand und können von hier aus die großen Kreuzfahrt- und Containerschiffe sehen, die an- bzw. von Barcelona auslaufen.
Über uns fliegen die großen Flugzeuge aus aller Welt, denn der Flughafen El Prat ist der internationale Verkehrsflughafen von Barcelona. Mit über 37,559 Millionen Passagieren (2014) ist er nach dem Flughafen Madrid-Barajas der zweitgrößte Flughafen Spaniens und der zehntgrößte in Europa. Bei meinem Besuch bei den Airbus Werken in Hamburg konnte ich die Auslieferung eines nagelneuen A380 an die Fluglinie Emirates beobachten, die staatliche Fluggesellschaft des Emirats Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten mit Sitz in Dubai.
Und hier in Barcelona kommt 2 mal täglich ein A380 direkt aus Dubai. Der A380 ist das bislang größte Flugzeug in der Geschichte der zivilen Luftfahrt. Das vierstrahlige Flugzeug mit einer Spannweite von 79,8 Metern kann 15.400 Kilometer ohne Zwischenlandung zurücklegen – also nonstop Verbindungen zwischen den wichtigsten Drehkreuzen in Europa, Nordamerika und Asien bewältigen.
Am Mittwoch machen wir eine kleine Rundfahrt duch Barcelona und besuchen das Kreuzfahrt Terminal am Fuße des La Rambla. Der berühmte Boulevard, der durch das Herz des Stadtzentrums führt, wird auch oft als Las Ramblas bezeichnet, ( also im Plural ) weil er aus 5 Teilen besteht. Jeder Abschnitt hat seinen eigenen Charakter. In der Mitte eine breite Platanenalle, reihen sich Cafes, Blumenstände, Maler und Kleinkünstler aneinander und locken Besucher aus aller Welt zum Bummeln ein.
Am Freitag fahren wir nochmals nach Barcelona und schauen uns im Hafen Port Vell und in der Innenstadt um.
Am Sonntag, den 21.05, fahren wir als Abschluss noch nach Roses, um hier eine Woche zu bleiben. Der schön gelegene Stellplatz ist sehr gut besucht und auch groß, aber die Stellplätze selber sind sehr eng mit Bäumen und Hecken abgegrenzt, sodass wir mit unserem Gespann nicht auf den Platz kommen. Auch die anderen Plätze in der Umgebung sind bereits sehr gut besucht, auch hier gibt es nur sehr kleine Stellplätze, die eigentlich nur für Wohnwagen geeignet sind. Wir entschliessen uns, über die Grenze zum nächsten geplanten Stellplatz Camping Oasis auf der französichen Seite, nach Le Barcarès zu fahren. Hier hat, im Gegensatz zu Spanien, die Saison noch nicht richtig begonnen und wir können uns sogar einen Stellplatz aussuchen.
Als Aktraktion liegt hier die Lydia, ein ehemaliges Fracht- und Passagierschiff, das seit 1967 als Touristenattraktion am Strand von Le Barcarès dient. Das Schiff wurde im Jahre 1931 als Moonta auf der dänischen Werft Burmeister & Wain gebaut. Bis zum Februar 1955 fuhr die Moonta unter australischer Flagge für die Adelaide Steamship Company zwischen den Häfen Adelaide, Port Pirie, Port Lincoln, Whyalla und Wallaroo. Nach kurzer Aufliegezeit diente die Moonta ab Juni 1955 für ein halbes Jahr in Charter der Reederei Tasmanian Steamers. Am 21. Dezember 1955 übernahm die griechische Reederei Hellenic Mediterranean Lines das Schiff, benannte es in Lydia um und setzte es bei der Tochtergesellschaft Compania Naviera del Atlantico im Mittelmeer ein. Am 30. Dezember 1966 wurde die Lydia in Piräus außer Dienst gestellt und zum Verkauf angeboten.
Die Societe d’Economie Mixte d’Etudes et d’Amenagement des Pyrenees Orientales (S.E.M.E.T.A.) erwarb das Schiff 1967 und ließ es in Marseille für seinen Einsatz als antriebsloses Touristen- und Kasinoschiff umbauen. Am 10. Juni 1967 wurde die Lydia durch einen eigens gegrabenen Kanal an den Strand von Barcarès gezogen und auf der Position 42° 49′ 39″ N; 003° 2′ 28″ E festgesetzt, wo es inmitten eines Freizeitparks als Touristenattraktion mit Museum, Restaurant, Diskothek und Kasino dient. 1974 übernahm ein japanisches Unternehmen das Schiff.
Am Dienstag, den 23.05. fahren wir weiter nach Sete. Die Stadt liegt 32 km südwestlich von Montpellier direkt am Mittelmeer auf einer schmalen Landzunge zwischen dem Mittelmeer und der 18 km langen Lagune Étang de Thau (auch „Bassin de Thau“). Sète ist praktisch von allen Seiten von Wasser umgeben und wird deswegen auch als „Klein-Venedig des Languedoc“ bezeichnet. Das Zentrum der Stadt ist der Canal Royal (Königskanal), an dem viele Souvenirläden und Restaurants liegen. Stilistisch ist die Stadt eine Mischung aus mediteran mit deutlichem italienischen Akzent.
Sète hat zwölf Brücken, davon fünf Hebebrücken. Das Quartier „Haut“, das sich am Stadthügel entlangzieht, hat bis heute seinen malerischen Charme behalten. Der 183 Meter hohe Stadthügel Mont Saint-Clair am südlichen Stadtrand, ein Kalksteinfelsen, bietet vom Gipfel aus in alle Himmelsrichtungen Panoramaaussichten über die Gewässer. Der Hafen besteht seit Juli 1666, der Patron von Hafen und Stadt ist der 1297 heiliggesprochene Ludwig IX.
Hier finden wir den Stellplatz Camping Sandaya les Tamaris, dieser Platz erstreckt sich entlang einem feinen Sandstrand an einem Naturschutzgebiet, in dem je nach Jahreszeit rosa Flamingos zu sehen sind.
Am Donnertag, den 25.05., an Christi Himmelfahrt, fahren wir 888 Kilometer von Sete bis nach Luxemburg, vorbei an Nimes, Avignon, Valence, Lyon, Dijon und Metz direkt zum Stellplatz Fuussekaul nach Heiderscheid, nördlich der Hauptstadt Luxenburg.
Dieser Platz ist rappelvoll und wir finden nur noch einen Platz auf einer großen Wiese, das Personal im Restaurant ist völlig überfordert, wir bekommen nicht einmal etwas zu trinken.
Am Freitag geht es weiter nach Venlo in den Niederlanden, wo wir einen sehr schönen Platz im Yachthaven finden. Sonnabend Morgen fahren wir frühzeitig nach Winterswijk. Dort ist das Freizeit- und Campingfachgeschäft Obelink, Europas größtes Freizeitfachgeschäft mit den besten Angeboten. Bei Obelink ist jeder Artikel auf Vorrat. Auch die ganz bestimmte Schraube oder Feder für Ihren 20 Jahre alten Wohnwagen. Kurzum: Im Campingfachgeschäft Obelink findet man Alles, was das Camperherz begehrt!
Am 27.05.2017 kurz nach 16:00 Uhr kommen wir nach 80 Tagen wieder in Bad Zwischenahn an.
Auf unserer Tour sind wir mit dem Wohnmobil und Anhänger 7133 Kilometer und mit dem BuBiMoBil noch einal 2422 Kilometer gefahren. Wir waren in 6 Ländern ( Niederlande, Belgien, Frankreich, Portugal, Spanien und Luxemburg).